Das Weinbauland Frankreich

Jeder der schon einmal einen vollmundigen, schweren Burgunder oder einen leichten, frischen Chardonnay getrunken hat, der kann verstehen, warum Frankreich sozusagen das Mutterland des Weines ist. In Frankreich wurde schon Wein produziert, als andere Nationen noch nicht einmal wussten, wie das funktioniert. Die Geschichte des französischen Weins ist lang und wechselvoll. Es waren die Griechen, die den Weinbau nach Frankreich gebracht haben. Das war bereits im Jahre 500 vor Christus. Aber erst die Römer sorgten dafür, dass flächendeckend in ganz Gallien, wie Frankreich damals noch hieß, Wein angebaut wurde. 

Im 2. Jahrhundert begannen die Franzosen zunächst im Burgund und später dann auch in der Umgebung von Bordeaux damit, Rebstöcke zu pflanzen. Ein Jahrhundert später kam als Anbaugebiet auch das Tal der Loire dazu. Karl der Große war es schließlich, der den Weinanbau entscheidend prägte und es waren Zisterzienser Mönche, die den Weinbau perfektionierten. Sie kreuzten Rebsorten und begannen mit der Veredelung. Aber auch die Benediktiner wurden zu Weinexperten. Allen voran der Mönch Dom Pérignon, dem die Welt den Champagner zu verdanken hat. 

Mitte des 19. Jahrhunderts kam es zur Katastrophe. Eine Reblausplage und Mehltau sorgten dafür, dass über 700.000 Hektar der gesamten Weinanbaufläche in Frankreich zerstört wurde.



Der neue französische Wein


Doch die Franzosen wagten einen Neuanfang und in Bordeaux und Mérdoc wurden wieder die ersten Rebstöcke gepflanzt. Damals wie heute verstehen es die Franzosen, aus dem richtigen Boden und den perfekten Rebsorten, unter Berücksichtigung des jeweiligen Klimas, die besten Weine der Welt zu machen. Jedes Weinbaugebiet und vor allem jeder Winzer in Frankreich hat eine ganz eigene Meinung, Philosophie und auch seine kleinen Geheimnisse, wie die Reben gepflanzt und der Wein gekeltert wird. Ein Erfolgsgeheimnis des französischen Weins ist der ständige Wandel. Immer neue Kreuzungen und Veredelungsmethoden werden ausprobiert und sorgen für einen immer neuen und wunderbaren, französischen Wein.



Die Anbaugebiete


Der Weinanbau sieht im Süden des Landes anders aus als im Norden. Sowohl von der Farbe, als auch vom Bukett und vor allem vom Geschmack, sind die Weine grundverschieden. Im Süden und auch im Südwesten Frankreichs werden traditionell Rotweine angebaut. Eine herausragende Stellung nimmt dabei der Bordeaux ein. Seit Jahrhunderten ist es üblich, dass in Bordeaux die Rebsorten zum berühmten Cuvée verschnitten werden. 

Im Norden ist vor allem der Chablis zu Hause, aber auch der Gewürztraminer aus dem Elsass, sowie die Weine aus Savoyen und die hervorragenden Weine aus dem Tal der Loire werden dazu gerechnet. Diese Weine werden wie auch der Burgunder, immer aus nur einer Rebsorte gewonnen und nicht verschnitten. In Frankreich haben die Rotweine immer eine größere Rolle gespielt als die Weiß- und Roséweine. Bis heute werden auf 60 % der gesamten Anbaufläche in Frankreich Trauben für Rotweine und auf den restlichen 40 % Trauben für Weißweine angebaut.



Die bekanntesten Rebsorten


Frankreich ist weltberühmt für die Vielfalt seiner Rebsorten. Weinexperten aus der ganzen Welt kommen nach Frankreich, um dort Reben zu kaufen. Da es mehr Rot- als Weißweine gibt, ist die Auswahl bei den Rotweinen deutlich größer. Aber die Weißweine holen langsam auf und es gibt mittlerweile einige interessante Sorten. 

Der König unter den Weißweinen ist nach wie vor der Chardonnay, aber auch Auxerrois und der Trebbiano, der sich immer mehr zu einem echten Trendwein entwickelt, werden bei Weinliebhabern immer beliebter. Bei den Rotweinen gibt es viele Favoriten. Einer der ganz großen ist der Cabernet Sauvignon, aber auch ein Grenache, der Aramon, der sehr beliebte Carignon und vor allem der Merlot zählen zu den bekanntesten und besten Weinen, die in Frankreich angebaut werden.